Ein gutes Herz
Ein gutes Herz
Wunderbar komisch und rührend: Der Film des Isländers Dagur Kári steht in bester Tradition von Regisseuren wie Kaurismäki und Jarmusch.
In seiner heruntergekommenen New Yorker Kneipe steht Jacques jeden Tag hinter dem Tresen, um dem Leben zu trotzen und seine Stammgäste mit vertrauter Giftigkeit zu unterhalten. Dass der Menschenfeind trotzdem, auch nach dem fünften Infarkt, noch ein Herz hat, beweist er bei Lucas. Dem sanften obdachlosen Jungen versucht Jacques, Unterricht in Kneipen- und Lebensführung zu erteilen. Fast scheint der Plan, ihn zum Nachfolger aufzubauen, aufzugehen. Doch eine Frau bringt die keimende Männerfreundschaft durcheinander.
Im lakonischen Humor erinnert der dritte Kinofilm des Isländers Dagur Kári („Dark Horse“) an Jim Jarmusch, in seinem Kneipenmilieu und dessen Figurenpersonal an Charles Bukowski. Die beiden Hauptcharaktere sind die Trumpfkarten dieser Low-Budget-Produktion, die trotz dramatischer Akzente eher Komödie ist und ganz von Brian Cox und Paul Dano getragen wird, die nach „L.I.E. – Long Island Expressway“ ein zweites Mal gemeinsam vor der Kamera stehen – in weniger kontroverseren, aber sehr unterhaltsamen Rollen.