HERRliche Zeiten
HERRliche Zeiten
Kino-Provokateur Roehler zeichnet eine prächtige gutbürgerliche Villenwelt, in der es sich gut leben und quälen lässt!
„Sklave gesucht“: So beginnt die Annonce des wohlhabenden Paares Müller-Todt (Katja Riemann, Oliver Masucci), das Haushaltshilfen sucht. Womit sie nicht rechnen: Eine Menge Bewerber in SM-Montur tauchen auf und sind begeistert von der Anzeige. Schließlich entscheiden sich die beiden aber für ein distinguiertes Butlerpaar, das eine Reihe besonderer Dienste beherrscht – von fantastischem Essen bis hin zu Massagen. In immer extremeren Angelegenheiten verlassen sich die Müller-Todts auf ihre neuen Helfer und verstricken sich in einer riskanten Beziehungskonstellation.
In seinem neusten Film wirft Oskar Roehler („Elementarteilchen“) einen bitterbösen Blick auf die Gesellschaft. Die Verfilmung frei nach Thor Kunkels Erfolgsroman „Sub“ erschafft dank Kamera sowie Szenen- und Kostümbild eine prächtige und überzeichnete gutbürgerliche Villenwelt. In dieser geben sich die Neureichen ganz der Verführung der Macht hin und lassen ihrer Langeweile und dem Sadismus freien Lauf. Wieder einmal wird Roehler seinem Ruf als Provokateur des deutschen Kinos gerecht!
»Einen grausamen ökonomischen und seelischen Sadomasochismus konstatiert Oskar Roehler in einem rheinländischen Villen-Vorort, wo eine schreckliche deutsche Bourgeoisie, dubiose Immigranten und ausgebeutete Schwarzarbeiter aufeinandertreffen. Roehler gelingt so etwas wie Satire-Noir.« (epdFilm)