Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien
Schlingensief - In das Schweigen hineinschreien
Ein trauriges Jubiläum: Ode an den Künstler Christoph Schlingensief, der dieses Jahr 60 Jahre alt geworden wäre.
Heute wie vor 30 Jahren: Lähmende und lärmende Angst von links und rechts, Skandale hier und Randale dort. Politik als Theater, das Dasein in Deutschland als Illusion und Simulation: Bis zu seinem Tod 2010 konnte Christoph Schlingensief aufzeigen, was in Deutschland ab- und schiefläuft. In Zeiten von Nazis in den Parlamenten, von Dieselbetrug und CumEx-Verbrechen, von selbstzerstörerischen Parteien, von Präsidentenclowns und Isolationsbriten und Klimaerwärmungsleugnern und einer EU, die Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt und keine Börsensteuer durchsetzen kann, in Zeiten von wahlweiser Verwirrung und Lethargie hätte Schlingensief massig Futter gefunden für seinen künstlerischen Geist.
Mit seinen „Heimatfilmen“, seinen Aktionen und Interventionen in Theater, Fernsehen, Oper und Kunst hat der Regisseur Christoph Schlingensief über zwei Jahrzehnte den kulturellen und politischen Diskurs in Deutschland mitgeprägt. Die renommierte Filmeditorin Bettina Böhler widmet sich in ihrem virtuos montierten und ungemein unterhaltsamen Regiedebüt der Aufgabe, den Ausnahmekünstler in seiner ganzen Bandbreite zu zeigen.
»Die Würdigung eines vielschichtigen, suchenden, streitbaren Menschen.« (programmkino.de)