Auf der Couch in Tunis
Auf der Couch in Tunis
Zauberhafte und absurd komische Komödie voller orientalischem Charme über die Culture-Clash-Erlebnisse einer Heimkehrenden.
Die Psychologin Selma (Golshifteh Farahani) hat einen wahnwitzigen Plan: Sie will in ihr Heimatland Tunesien zurückkehren, um dort eine Praxis für Psychotherapie zu eröffnen. Das Vorhaben der selbstbewussten Französin stößt erst einmal auf Skepsis und Widerstand – aber auch auf sehr großes Interesse. Denn der Redebedarf der tunesischen Bevölkerung ist in den Jahren nach der Revolution enorm. Und so trifft sie unter anderem auf eine hochemotionale Beautysalon-Besitzerin mit Mutterkomplexen, einen depressiven Imam, einen Mann mit politisch-erotischen Träumen, einen mysteriösen Fremden mit freudschen Zügen, einen übermoralischen Polizisten und auf ihre feministische Nichte, der ihr Kopftuch nach einem missglückten Friseur-Besuch gerade recht kommt …
Von Beginn an macht Spielfilmdebütantin Manele Labidi deutlich, die Geschichte vom Aufbruch eines lange Jahre von Stillstand geprägten Landes mit Humor erzählen zu wollen. Was auf der namensgebenden Couch in Selmas Praxis zur Sprache kommt, folgt sozialen, gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Problemen von Individuen in einem Staat, in dem Politik und Religion das Leben bestimmt und die Bewohner entsprechend geprägt haben – und die sich nun nach dem Ende der Diktatur schwer tun auf dem von Chaos und Unsicherheit geprägten Weg in ein neues Zeitalter.
»Ein humorvolles und unterhaltsames Porträt.« (programmkino.de)