Der See der wilden Gänse

Der See der wilden Gänse

Elektrisierender, lupenreiner Genrefilm um das Zusammentreffen zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Movie Artwork

Wann verliert selbst der coolste Motorradfahrer den Kopf? Der überraschende Coup sei hier natürlich nicht verraten. Nur so viel: Zwei rivalisierende Gangs wollen ihr Territorium neu aufteilen. Wer am entscheidenden Abend die meisten Mopeds und Roller stehlen kann, geht als Platzhirsch hervor. Atemlos durch die Nacht brausen die Gangster mit ihren geklauten Krafträdern davon. Die Lage eskaliert unerwartet, als Gangster Zenong Zhou versehentlich einen Polizisten erschießt. Für den jetzt Flüchtigen läuft die Zeit davon. Doch längst entwickelt er einen raffinierten Plan, für dessen Umsetzung er allerdings die tatkräftige Hilfe der hübschen Prostituierten Liu benötigt. Die Lady ist nicht nur attraktiv, sondern zudem erstaunlich durchsetzungskräftig…

Verlockender als die Story ist für den asiatischen Autorenfilmer allemal der Stil. Da leuchten wundersam, fast poetisch, die durch Mündungsfeuer angestrahlten Augen wilder Tiere im nächtlichen Zoo, als es dort zum Schusswechsel kommt. Auch ein tödlicher Zweikampf überrascht mit dem Einsatz eines schlichten Regenschirms als ziemlich bestialische Waffe: Der Mord im Slapstick-Modus! In dieser lässigen Comic-Auflösung liegt der sympathische Unterschied zur klammen Coolness eines Nicolas Winding Refn und seiner voyeuristischen Gewaltorgien.

»Ein furioses Feuerwerk visueller Ideen, das zum Staunen einlädt.« (programmkino.de)

Nan fang che zhan de ju hui | CN/FR 2019 | Regie: Yi'nan Diao | Mit: Hu Ge, Kwei Lun-mei, Fan Liao | ab 16 Jahren | 111 Minuten