Exil

Exil

Thriller von Visar Morina, der nebst anderen Dingen vor allem den Alltagsrassismus in Deutschland scharf kritisiert.

Movie Artwork

Der im Kosovo geborene Xhafer (Mišel Maticevic) ist Pharmaingenieur, verheiratet, hat drei Kinder und lebt seit Jahren ein bürgerliches Leben in einer mittelgroßen deutschen Stadt. Nach und nach beschleicht ihn jedoch das Gefühl, dass er an seinem Arbeitsplatz diskriminiert und schikaniert wird. Dieser Eindruck verstärkt sich zusehends, und als er eines Tages eine tote Ratte an seinem Gartentor findet, ist für ihn endgültig klar: seine Kollegen haben hier ein rassistisches Statement gesetzt. Xhafers Unbehagen wächst tagtäglich. Seine deutsche Frau Nora (Sandra Hüller) hingegen ist es leid, dass ihr Mann hinter jeder Schwierigkeit Mobbing vermutet. Mögen seine Kollegen ihn womöglich einfach nur nicht? Oder steckt doch mehr hinter den Anfeindungen?

EXIL von Regisseur Visar Morina beschreibt die Chronik einer schleichend wachsenden, aber womöglich imaginären Bedrohung. Xhafer begeht diese Gratwanderung als braver Familienvater und integrierter Spießbürger, der dennoch stets Abseits zu stehen scheint. Eine unangenehme Wahrheit zeigt er hier, hält der Lüge vom ach so liberalen Deutschland den Spiegel vor, einer Gesellschaft, die sich gerne einbildet, offen zu sein, deren Vorurteile gegen das unbestimmte Fremde jedoch viel zu oft zum Vorschein kommt.

»Eindringliche Momente.« (filmstarts.de)

DE 2020 | Regie: Visar Morina | Mit: Misel Maticevic, Sandra Hüller, Rainer Bock | ab 12 Jahren | 121 Minuten