Roamers – Follow your likes
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„Digitale Nomaden“ nennen sie sich, Menschen, die keinen fixen Arbeitsplatz haben, sondern die Welt zu ihrem Büro gemacht haben.
In einer Gesellschaft, in der alle Grundbedürfnisse längst gestillt sind, wird eine Utopie zum Lebensziel einer ganzen Generation: absolute Freiheit und Unabhängigkeit. Raus aus dem Hamsterrad des ewig Selben. Kein nerviger Arbeitsplatz, kein „Wofür das eigentlich alles?“, kein Leben zwischen Staus, schlechtem Wetter und sich immer wieder ins-Wochenende-retten mehr. Stattdessen ein selbstbestimmtes Leben als Weltbürger. Das Motto: Aus jedem Tag das Bestmögliche rausholen – und dabei trotzdem ordentlich Geld verdienen. Die sogenannte digitale Revolution macht’s möglich. Und so fluten Eindrücke dieses „freakin‘ fantastic life“ die Feeds von Instagram & Co – und machen es ihren normalsterblichen Followern schwer, eine Rechtfertigung für das offenbar mittelmäßige Leben zu finden, das sie führen.
Spannende Charaktere hat Lena Leonhardt für ihren Film vor die Kamera geholt, teilweise auch bei Infleuncer Treffen zusammengeführt. Mit einer gewissen Distanz beobachtet sie das Leben der modernen Nomaden, lässt ihre Aussagen unkommentiert stehen, die oft eitlen Selbstbeschreibungen, die bisweilen von erschreckendem, wenn auch nicht überraschendem, Narzissmus geprägt sind.